Besuch der Grube Messel

Am 11.09.2011 traf sich ein Teil der Mitglieder des Fotokreis Dietzenbach zum Besuch einer der weltweit wichtigsten Fossilienfundstätten, dem Weltnaturerbe Grube Messel.

Dieser ehemalige Ölschiefertagebau birgt wahre Schätze. Im Ölschiefer finden sich einzigartige Zeugnisse aus früheren Epochen: Versteinerte Vögel, Säugetiere und Reptilien – Bewohner einer tropischen Welt, die hier vor über 45 Millionen Jahren existierte. Die Versteinerungen sind teilweise einzigartig detailliert – neben dem Knochenbau sind auch Haut, Schuppen oder Federn und zum Teil sogar der Mageninhalt im Ölschiefer konserviert. Dies macht die Funde so einzigartig auf der Welt.

Der Tagebau erstreckte sich über einen Vulkanmaar. Ein Vulkanausbruch hatte hier vor 45 Millionen Jahren ein tiefes Loch hinterlassen, das sich mit Wasser füllte. Im Verlauf von 1,5 Millionen Jahren wurden Sedimente eingeschwemmt. Am Boden des Sees gab es keinen Sauerstoff und hineingeschwemmte Pflanzen und Tiere wurden im Faulschlamm eingeschlossen und dadurch konserviert.

Nach Einstellung des Ölschieferabbaus war geplant, die Grube mit Müll zu verfüllen. Viele Bürger engagierten sich für den Erhalt der Grube. Trotz vieler Einsprüche, Bürgerbegehren und Demonstrationen verhinderte letztendlich nur ein Formfehler 1990 die Mülldeponie.

Die Grube Messel wurde bei der UNESCO zur Aufnahme in die Liste des Weltnaturerbes der Menschheit angemeldet und dort am 08.12.1995 eingetragen.

Dies alles und noch viel mehr erfuhren die Teilnehmer durch Herrn Höllwart, den Vorsitzenden des Museumsvereins Messel, der es verstand, fesselnd und unterhaltsam zu erzählen. Auch die Fragen der Zuhörer beantwortete er gerne.

Im Anschluss an die Führung durch die Grube Messel besuchten wir noch das Museum Messel, wo Herr Höllwart zu den ausgestellten Exponaten kleine Geschichten zu erzählen wusste.

Ein anschließender Besuch im Biergarten rundete den gelungenen, von Waltraut Seib organisierten, Ausflug ab.